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Siglos

Der im Folgenden vorzustellende Siglos des Kroisos wurde im Jahr 1850 von Ludwig Ross an die Sammlung verkauft. Die Münze gehört zu den ältesten Stücken der Sammlung und datiert um ca. 550 v. Chr. Geprägt wurde sie in Sardis, der Hauptstadt des Lyderreiches, dessen König Kroisos berühmt für seinen Reichtum war und ist (»Reich wie Krösus«).

Sardis ist auch die Stadt, in der die ersten Münzen überhaupt geprägt wurden. Das geschah ca. 100 Jahre vor unserem Siglos um 650 v. Chr. Diese Münzen wurden aus Elektron geprägt, einer Gold-Silber-Legierung, das als natürliche Goldlegierung aus dem Fluss Paktolos bei Sardis gewonnen worden sein soll, so die gängige Meinung. Allerdings wird diese Annahme aufgrund zahlreicher naturwissenschaftlicher Untersuchen mittlerweile ausgeschlossen und angenommen, dass bereits die frühesten Münzen aus einer künstlichen Legierung hergestellt wurden.

Wohl aufgrund der schwankenden Gold- und Silberanteile der frühen Elektronmünzen führte Kroisos ca. 100 Jahre nach ›Erfindung der Münze‹ ein bimetallisches System aus Gold- und Silberprägungen ein. Im Gegensatz zu den unterschiedlichen Bildern auf den Elektronmünzen setzte Kroisos auf einen Bildtypus, der sowohl für die Gold- als auch für die Silbermünzen Verwendung fand. Dabei handelt es sich um die Darstellung eines Löwen(vorderteils), dem ein Stier(vorderteil) gegenübergestellt ist. Auf den Rückseiten finden sich je nach Nominal ein bis zwei vertiefte Quadrate (Quadrata Incusa).

                                                                                                                                                                                                                                                       ChT