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Ludwig Ross

Große Namen: Ludwig Ross Ludwig Ross (1806-1859) war ein bedeutender KlassischerArchäologe und Philologe, der an der Universität Kiel studiert und auch promoviert hat. Kurze Zeit später reiste Ross im jungen Alter von 26 Jahren nach Griechenland. Dank seines guten Verhältnisses zu König Otto dem I. war Ross zunächst als Unteraufseher und später als Generalkonservator der Altertümer in Athen tätig. Nachdem er diesen Posten 1836 aufgeben musste, erhielt er 1837 eine Professur für Archäologie an der Universität Athen. Nach der Revolution 1843 mussten alle ›Fremden‹ auf Verfügung des griechischen Königs Griechenland verlassen. Dies betraf auch Ross, der 1843 dann die Professur für Archäologie und Mythologie an der Universität Halle annahm und somit den ersten Lehrstuhl für Klassische Archäologie in Halle besetzte.

 

Neben seiner Lehrtätigkeit setzte er sich intensiv für die Umsetzung des seit 1841 geplanten akademischen Kunstmuseums der Philosophischen Fakultät der Universität Halle ein. Auch wenn durch die Münzsammlung von Schulze sowie die Daktylothek zwar ein gewisser Grundstock vorhanden war, galt es durch den Erwerb von Gipsabgüssen der wichtigsten Kunstdenkmäler, diesen Bestand um ein Vielfaches zu erweitern. Aufgrund der Vergrößerung der Sammlung strebte Ross einen neuen Museumsbau an. Dabei war es ihm ein Anliegen, die Denkmäler des Vorderen Orients sowie Ägyptens miteinzubeziehen. Dieser, für die Zeit sehr progressive Ansatz von Ross stieß nicht nur auf Zustimmung. Durch seinen frühen Tod wurde das Museumsprojekt schließlich nicht umgesetzt. Die Einrichtung eines Archäologisches Museums sollte erst Jahre später durch seinen Nachfolger Carl Robert erfolgen.

Ross beschäftigte sich offenbar auch mit der Münzsammlung, denn er verfasste den ersten Katalog der römischen Münzen nach Schulze. Während seiner Reisen nach Griechenland und Kleinasien gelang es Ross, eine umfangreiche Münzsammlung zusammenzutragen, die er größtenteils an die Universität Halle verkaufte. Dabei handelt es sich um 195 römische und 690 griechische Münzen; 176 Stücke kamen als Schenkung dazu. Infolge des Verkaufs und der Schenkung Ross` wurde die Anzahl der griechischen Münzen aus dem Mutterland und Kleinasien um ein vielfaches vermehrt. Hervorzuheben ist ein Siglos des Königs Kroisos von Lydien (Kleinasien), der um 550 v. Chr. datiert wird und die früheste Münze der Sammlung bildet.

JS