eMuseum

 

Die Münzprägung der Ptolemäer

 

 

Nach dem Tod Alexanders d. Gr. 323 v. Chr. teilten sich seine uneinigen Nachfolger das Reich untereinander auf. Dabei erhielt der General Ptolemaios I.  Ägypten und Libyen und begründete seine eigene Dynastie. Während in Ägypten zuvor nur vereinzelt Münzen geprägt wurden, emittierten die Ptolemäer fortan regelmäßig Münzen.

Ptolemaios I. prägte wie die anderen Diadochen auch zunächst Münzen im Namen Alexanders und seines Bruders Philipp IV. Arrhidaios. Um 319 v. Chr. veränderte Ptolemaios I. die Bilder auf den Münzen: an die Stelle des Herakles, der die Silbermünzen Alexanders dominierte, trat der Kopf Alexanders selbst, der eine, Elefantenskalp (Dionysos), Widderhörner (Ammon) und ein Diadem trägt. Auf der Rückseite steht die Göttin Athena als Promachos (Vorkämpferin) nach links.

Im sogenannten Jahr der Könige um 306/5 v. Chr. nahm auch Ptolemaios I. den Königstitel an und führte zugleich eine erste Münzreform durch. Dabei reduzierte er das Gewicht der Tetradrachmen auf 15,7 g; einige Jahre später erfolgte eine weitere Reduzierung auf 14,27 g. Damit schuf Ptolemaios I. einen geschlossenen Währungsraum, denn Händler mussten ihre schwereren Silbermünzen gegen die ptolemäischen Prägungen eintauschen, was natürlich einen Gewinn bedeutete.

Sein eigenes Porträt verbunden mit seinem Namen samt Königstitel erscheint dann erst auf Gold- und dann auf Silbermünzen. Während die Goldmünzen auch unter den folgenden Königen und Königinnen durchaus unterschiedliche Motive auf Vorder- und Rückseite zeigen konnten, wird auf den silbernen Tetradrachmen bis zum Ende der Dynastie unter Kleopatra VII. (30 v. Chr.) der Dynastiegründer Ptolemaios I. auf dem Avers und ein Adler auf einem Blitzbündel auf dem Revers wiedergegeben. Dabei steht der Adler für Zeus und verweist auf die göttliche Abstammung der Ptolemäer.

Da Ägypten keine eigenen Silbervorkommen besaß, prägten die Ptolemäer neben teils sehr großen Goldmünzen vermehrt Bronzemünzen. Diese zeigen stets den Kopf des Zeus Ammon auf dem Avers und ein bis zwei Adler auf einem Blitzbündel auf dem Revers begleitet vom Königsnamen.

 

Das unter dem ersten Ptolemäer etablierte Münzsystem wurde von den Nachfolgern mehr oder minder fortgeführt. Erwähnenswert ist noch die erhebliche Münzverschlechterung unter Ptolemaios XII., die eine Reduzierung des Silbergehalts auf 1/3 zur Folge hatte. Seine Tochter, wohl die berühmteste Ptolemäerin, Kleopatra VII. reformierte die Bronzeprägung dahingehend, dass auf den Rückseiten fortan der Wert von 40 bzw. 80 Rechendrachmen angegeben wurde. Auf dem Avers erscheint, wie auf den emittierten Tetradrachmen auch, ihr Portrait.

DL