eMuseum
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Die Münzvitrine im Archäologischen Museum - OnLine
- 1. Die Münzsammlung des Archäologischen Museums der MLU
- 2. Die Münzvitrine OnLine
- 3. Griechische Münzen: Unteritalien und Sizilien
- 4. Griechische Münzen: Griechenland
- 5. Griechische Münzen: Kleinasien
- 6. Griechische Münzen: Königsprägungen
- 7. Münzen der Römischen Republik
- 8. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Nominalsystem
- 9. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Reichsprägung
- 10. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Provinzialprägungen
- 11. Literatur
- 12. Impressum
Hasen in Messana
Messana, ursprünglich Zankle (= Sichel), wurde im 8 Jh. v. Chr. von Kolonisten aus Kyme oder Naxos besiedelt. Der Name Zankle leitet sich von der halbmondförmigen Bucht ab, an der die Stadt liegt und die sie auf ihren frühesten Münzen auch darstellt. Im 5. Jahrhundert v. Chr. benannte der Tyrann Anaxilas die Stadt zu Ehren seiner Heimatstadt Messene auf der Peloponnes um. 396 v. Chr. wurde die Stadt von den Karthagern geplündert, kurz darauf vom Dionysios I. (430–367 v. Chr.) zurückerobert und wiederaufgebaut. 289 v. Chr. eroberten die sogenannten Mamertiner, benannt nach dem oskischen Kriegsgott, die Stadt. Dabei töteten sie alle Männer und teilten die Frauen und das Eigentum untereinander auf. Konflikte mit Syrakus führten zu Allianzen zwischen den Mamertinern erst mit Karthago und dann mit Rom, die schließlich zum ersten Punischen Krieg führen sollten. Am Ende dieses Krieges war Messana eine freie Stadt und späterhin Teil der römischen Provinz Sizilien.
Messana beginnt um 540/30 v. Chr. unter dem Namen Zankles mit der Prägung von Münzen, die auf den Vorderseiten den bereits erwähnten sichelförmigen Hafen und einen Delphin zeigen. Nach der Umbenennung der Stadt zeigen die Tetradrachmen, Didrachmen und Drachmen nach attischem Standard auf der Vorderseite einen Löwenkopf und auf dem Revers einen Rinderkopf, begleitet von der Legende MESSENION. Ab 480 v. Chr. wird dann ein neuer Typus für alle Nominale eingeführt, der auf dem Avers eine Maultierbiga und auf der Rückseite einen Hasen wiedergibt, wie bei unserem Exemplar. Während die Maultierbiga auf die Siege der Tyrannen bei den Olympischen Spielen bezogen werden kann, wird der Hase u. a. mit dem Kult des Pan in Verbindung gebracht. Teilweise wird der Hase von einem Adler angegriffen.
Um 420 v. Chr. beginnt Messana auch Bronzemünzen zu prägen, die auf der Rückseite einen Hasen und auf der Vorderseite die Maultierbiga oder den Kopf einer Gottheit zeigen, begleitet von Nominalzeichen in Form von Punkten. In der Folge werden bis zur Eroberung durch die Mamertiner weiterhin Bronzemünzen mit unterschiedlichen Bildern geprägt, die so wie die Silbermünzen auch stets die Prägeautorität benennen.
ABS