eMuseum
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Die Münzvitrine im Archäologischen Museum - OnLine
- 1. Die Münzsammlung des Archäologischen Museums der MLU
- 2. Die Münzvitrine OnLine
- 3. Griechische Münzen: Unteritalien und Sizilien
- 4. Griechische Münzen: Griechenland
- 5. Griechische Münzen: Kleinasien
- 6. Griechische Münzen: Königsprägungen
- 7. Münzen der Römischen Republik
- 8. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Nominalsystem
- 9. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Reichsprägung
- 10. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Provinzialprägungen
- 11. Literatur
- 12. Impressum
›Provinzialrömische‹ Münzen
Die Münzprägung in der Römischen Kaiserzeit lässt sich grob in zwei Hauptkategorien einteilen: die Reichsprägungen, die hauptsächlich in Rom hergestellt und im gesamten Römischen Reich verwendet wurden, und die ›Provinzialrömischen‹ Münzen, die außerhalb Roms, insbesondere im östlichen Teil des Imperium Romanum, geprägt und genutzt wurden. Letztgenannte lassen sich weiter in vier Kategorien unterteilen: 1. Münzen der Klientelkönige, 2. Provinzprägungen, 3. Münzen der Städtebünde und 4. Städteprägungen.
1. Die Münzen der Klientelkönige wurden von Herrschern der Klientelstaaten geprägt, die unter römischer Oberhoheit standen und häufig eine Mischung aus lokalen und römischen Designelementen aufwiesen. 2. Die Provinzprägungen hingegen wurden von römischen Provinzialbehörden ausgegeben und wurden in einer Stadt für die gesamte Provinz emittiert. Dabei hatten die Motive oft keinen direkten Bezug zur Provinz. 3. Münzen der Städtebünde wurden von Allianzen mehrerer Städte herausgegeben und symbolisierten die Zusammenarbeit und die gemeinsame Identität dieser Bünde.
4. Die Städteprägungen bilden den Großteil der sogenannte Provinzialmünzen. Sie wurden, ähnlich wie in vorrömischer Zeit, auf Initiative der Städte geprägt. Auf den Vorderseiten dieser Münzen finden sich jedoch anstelle einer Gottheit häufig der Kaiser oder ein anderes Mitglied seiner Familie. Auch die Rückseiten können den Kaiser darstellen, sind jedoch oft städtischen Motiven vorbehalten. So sind wichtige Persönlichkeiten, Mythen, Götter, Gebäude und Ereignisse der jeweiligen Stadt abgebildet. Begleitet werden die Bilder auf Vorder- und Rückseite meist von griechischen Inschriften, die auf den Aversen u. a. den Namen des Kaisers, eines städtischen Helden oder einer städtischen Institution und auf den Reversen Namen von Städten und Beamten sowie besondere Titel der Stadt nennen.
Wie bei den Reichsprägungen wurden auch in den Provinzen Münzen aus Gold, Silber und Bronze hergestellt, wobei Goldmünzen selten waren. Der Großteil der Städteprägungen bestand aus unedlem Metall und war für den lokalen Gebrauch, beispielsweise auf Märkten, bestimmt. Die überwiegend in Silber geprägten Provinzprägungen wurden hingegen wahrscheinlich auch zur Finanzierung der Soldaten und der Deckung von Verwaltungskosten im Osten des Imperiums verwendet.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über
- die Münzen Athens in der Kaiserzeit
und
- Weltwunder auf Münzen Ägyptens
EJH