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Die Münzvitrine im Archäologischen Museum - OnLine
- 1. Die Münzsammlung des Archäologischen Museums der MLU
- 2. Die Münzvitrine OnLine
- 3. Griechische Münzen: Unteritalien und Sizilien
- 4. Griechische Münzen: Griechenland
- 5. Griechische Münzen: Kleinasien
- 6. Griechische Münzen: Königsprägungen
- 7. Münzen der Römischen Republik
- 8. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Nominalsystem
- 9. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Reichsprägung
- 10. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Provinzialprägungen
- 11. Literatur
- 12. Impressum
Denar des Vespasian
Vespasian, geboren als Titus Flavius Vespasianus, war römischer Kaiser (69–79 n. Chr.) und ist vielen für seine militärischen Erfolge in Judäa ein Begriff, wo er den Jüdischen Krieg siegreich beendete.
Er setzte sich im sogenannten Vierkaiserjahr 69 n. Chr. gegen Galba, Otho und Vitellius durch und ließ nach seiner Rückkehr nach Rom auch Münzen in seinem Namen prägen. Diese verweisen in Bild und Schrift häufig auf seine eigenen Taten, wie z. B. die Einnahme Judaeas oder die Einsetzung seiner Söhne als Nachfolger, also auf die neu begründete Dynastie. Eine ebenfalls große Rolle spielt Pax, der Frieden, den er nach dem Bürgerkrieg (69 n. Chr.) brachte. Weiterhin greift Vespasian bei seinen Münzen auf ältere Münzmotive der Römischen Republik und auch des Augustus zurück. Als Begründung für den Rückgriff werden verschiedene Theorien vorgeschlagen. Dabei spricht viel für die Annäherung Vespasians an die Vorgängerdynastie, um sich als neuer Prinzeps (einer neuen Dynastie) zu legitimieren.
Auf unserer Münze ist das Portrait Vespasians auf der Vorder- und ein geflügelter Caduceus (Botenstab) auf der Rückseite wiedergegeben. Der PONTIFEX MAXIMUS Titel verweist auf das Amt des höchsten Priesteramtes im Reich, das der Kaiser innehatte. Der Caduceus indes kann auf Reichtum und Handel sowie auf den Frieden bezogen werden, den Vespasian für das Reich verhandelt hat. Zudem galt der Botenstab als Zeichen der wirtschaftlichen Stabilität.
Vespasian hat, um die Wirtschaft des Reiches wieder zu festigen, z. B. eine Latrinensteuer erhoben. Er soll seinem Sohn Titus eine Münze aus den Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt haben, ob sie nach Urin stinke, was dieser verneinte. Davon leitet sich die heute bekannte Redewendung »Geld stinkt nicht« (Pecunia non olet) ab.
FM