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Abstammung von einer Göttin:
der Fall Caesar

 

 

Gaius Iulius Caesar (100–44 v. Chr.) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor, der maßgeblich zur Expansion des Römischen Reiches beigetragen hat und dessen Reformen die Grundlagen des folgenden Prinzipats bestimmten. Er erlangte durch seine militärischen Erfolge, insbesondere in Gallien, enorme Macht, die seine Ermordung im März 44 v. Chr. nicht verhindern konnte.

Caesars Überquerung des Rubikon ("alea iacta est") im Jahr 49 v. Chr. bildete einen Wendepunkt in der römischen Politik und auch in der Münzprägung. Die Menge des fortan geprägten Geldes veränderte die Funktion der Münzen als Kommunikationsmittel, die jetzt sehr viel mehr Menschen erreichen konnten.

Auf seinen Münzen spielten die Kriege bzw. Siege über die Gallier eine große Rolle, die durch die Darstellung gallischer Waffen und der Siegesgöttin selbst u. a. zum Ausdruck gebracht wurden. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten darüber hinaus Bilder der Göttin Venus, seine persönliche Schutzgottheit. Zu erwähnen ist an dieser Stelle auch, dass Caesar der erste Römer war, der zu Lebzeiten sein Porträt auf Münzen in Rom prägen ließ.

Münzen im Namen Caesars wurden in Rom aber weitaus häufiger außerhalb der Hauptstadt emittiert. Diese sogenannten Imperatorischen Prägungen wurden in mobilen Münzstätten für die Besoldung der Legionäre direkt im Feldlager geprägt. Sie zeigen v. a. militärische Motive begleitet vom Namen des Prägeherrn, in unserem Fall ist das Caesar. Auf der Vorderseite ist der Kopf der Venus dargestellt. Die Rückseite zeigt Aeneas, den Sohn der Venus, der in seiner rechten Hand das ein Idol der Göttin Athena hält und auf der linken Schulter seinen Vater Anchises trägt. Die Szene ereignete sich während der Flucht aus dem brennenden Troja, die schließlich zur Gründung Roms führen sollte. Die Kombination der Bilder auf Avers und Revers verweisen auf die Abstammung Caesars und damit des gesamten iulischen Geschlechts von Venus hin, gilt doch der Sohn des Aeneas, Askanios/Iulus, als Stammvater der Familie.

DL