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Weizen aus Metapont

 

 

 

Das im Süden Lukaniens gelegene Metapont wurde um 630 v. Chr. als archaiische Kolonie gegründet. Die Stadt verfügte über ein großes und fruchtbares Hinterland, das sich hervorragend für die Getreideproduktion eignete. Das ein orthogonales Straßenraster aufweisende Stadtgebiet war mit einer Mauer befestigt und wies öffentliche Anlagen wie eine Agora und ein Theater sowie zahlreiche Heiligtümer auf.

Die Münzprägung setzt in Metapont um die Mitte des 6. Jh. v. Chr. ein. Am Anfang stehen, wie in anderen unteritalischen Städten auch, sogenannte Inkuse-Münzen, die in Metapont auf dem Avers eine erhabene und auf dem Revers eine vertiefte Kornähre zeigen. Diese hatte eine identitätsstiftende Funktion und erscheint sehr häufig auf den Münzen der Stadt. Nach ca. 100 Jahren prägt Metapont dann ›normale‹ Silbermünzen mit der Kornähre auf der Vorder-, und verschiedenen stehenden Göttern auf der Rückseite.

Am Übergang vom 5. zum 4. Jh. v. Chr. wechselt die Kornähre die Seiten und auf dem Avers werden fortan Köpfe unterschiedlicher Götter und Heroen gezeigt. Dabei dominiert, wie zu erwarten, Demeter, die für die Landwirtschaft verantwortlich zeichnende Göttin. Um die gleiche Zeit fing Metapont auch mit der Prägung von Bronzemünzen an, auf denen wiederum die Kornähre wiedergegeben wird.

Die Münzprägung endet am Ende des 3. Jh. v. Chr. Im 2. Jh. v. Chr. wurde die Stadt vollständig verlassen.

E-JB