eMuseum

 

 

Die Einführung des Denars in der Römischen Republik

 

 

Unter dem Druck der hohen Kriegskosten im zweiten punischen Krieg (218–201 v. Chr.) kam es zum Zusammenbruch der frühen römischen Geldsysteme (Link zum Schwergeld) und Rom war gezwungen, eine neue Währung einzuführen: den Denarius. Archäologische Befunde in Morgantina (Sizilien), einer durch Rom zerstörten Stadt, datieren den Beginn um 211 v. Chr.

Ein Denar wog 4,5 g und entsprach zunächst 10, ab der Mitte des 2. Jh. v. Chr. dann 16 römischen Asses. Der Wert wurde durch das Wertzeichen X bzw. XVI auf den Vorderseiten der Münzen deutlich gemacht. Neben dem Denar wurden ein Halbstück (Quinar) mit dem Wertzeichen V und ein Viertelstück (Sesterz) mit dem Wertzeichen S in Silber geprägt.

Die ersten Denare zeigen auf den Vorderseiten den Kopf der Göttin Roma mit Flügelhelm und auf den Rückseiten die Dioskuren auf galoppierenden Pferden, begleitet vom Namen der Prägeautorität ROMA. Ab etwa 190 v. Chr. wurde dann ein neues Rückseitenmotiv eingeführt: die Göttin Luna auf einer Biga (Zweigespann), die späterhin auch von anderen Göttern geführt werden konnte.

Nach diesen doch eher einheitlichen Bildern, die vorwiegend auf den Staat zu beziehen sind, finden sich seit der Mitte des 2. Jh. v. Chr. dann wechselnde Motive auf den Denaren. Das hängt damit zusammen, dass die für die Prägungen verantwortlichen Beamten das Medium Münze für ihre eigenen Belange entdeckt haben. Auf den Vorder- und Rückseiten wurden dann wichtige Gottheiten, Vorfahren, Tugenden, Bauprojekte und andere finanzielle Leistungen wie die Getreideversorgung zum Wohle Roms u. a. wiedergegeben, um die persönlichen Verdienste zu kommunizieren.

Der nächste logische Schritt war es, die Münzen für aktuellere Ereignisse zu verwenden, ähnlich einer Zeitung, was ab dem 1. Jh. v. Chr. geschah. So finden sich erst noch verhalten Hinweise auf errungene Siege im Bild, dann erscheinen die Namen der führenden Politiker verbunden mit Motiven (Link auf republikanische Denare), die ihre Persönlichkeit herausstreichen, und schließlich das eigene Porträt auf den Münzen. Diesen Schritt wagt zuerst Caesar kurz vor seinem Tod. Da sein Adoptivsohn Octavian/Augustus diesen Trend sofort aufgreift, wird es zur ›Normalität‹ und alle folgenden Kaiser machen es ihm gleich (Link zu den kaiserzeitlich Münzen).

Der Denar blieb für mehr als 500 Jahre die maßgebliche Silbermünze Roms.

E-JB