eMuseum
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Die Münzvitrine im Archäologischen Museum - OnLine
- 1. Die Münzsammlung des Archäologischen Museums der MLU
- 2. Die Münzvitrine OnLine
- 3. Griechische Münzen: Unteritalien und Sizilien
- 4. Griechische Münzen: Griechenland
- 5. Griechische Münzen: Kleinasien
- 6. Griechische Münzen: Königsprägungen
- 7. Münzen der Römischen Republik
- 8. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Nominalsystem
- 9. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Reichsprägung
- 10. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Provinzialprägungen
- 11. Literatur
- 12. Impressum
Grasende Pferde in Larissa
Larissa, benannt nach der örtlichen Wassernymphe, zählt seit dem 6. Jh. v. Chr. zu den bedeutendsten Städten Thessaliens. Die Geschichte der Stadt ist eng mit der aristokratischen Familie der Aleuadai verbunden, die in Larissa herrschten und den Thessalischen Bund begründeten. Um die Vorherrschaft in den folgenden Jahrhunderten aufrecht zu erhalten, ging Larissa bzw. die Aleuadai Bünde mit auswärtigen Städten und Herrschern ein, so auch mit Philipp II. (Link), der sich ab 352 v. Chr. zum Herrscher von ganz Thessalien machte.
Die ersten Münzen, die in Larissa geprägt wurden, entstanden in der 1. Hälfte des 5. Jh. v. Chr. Die wahrscheinlich nach äginetischen Standard emittierten Münzen zeigen auf den Rückseiten durchweg die Sandale des Jason und auf den Vorderseiten ein grasendes Pferd, den Kopf des Jason oder aber den der Nymphe Larissa.
Es folgten Münzen, die eine Stierkampfszene auf dem Avers und ein reiterloses Pferd auf dem Revers wiedergeben. Der Stierkampf wird dabei auf die Taureia (Spiele zu Ehren des Poseidon Taureios) bezogen. Für das Pferd hingegen, das in der Folge die Rückseiten der Münzen aus Larissa dominiert, war die Landschaft Thessalien berühmt.
Am Ende des 5. Jh. v. Chr. wird der Kopf der Nymphe Larissa im Profil auf den Vorderseiten in Kombination mit einem Pferd auf dem Revers wiedergegeben. Um 400 v. Chr. wird der Kopf der Nymphe, wie auf unserem Exemplar, dann in einer Dreiviertelvorderansicht auf dem Avers dargestellt, während das Pferd grasend, kauernd oder springend auf den Rückseiten erscheint. Diese Serie an Münzen wird in drei Phasen unterteilt, die durch ikonographische Merkmale voneinander getrennt werden können.
In der Mitte des 4. Jahrhunderts begann Larissa schließlich mit der Bronzeprägung. Auch diese Münzen zeigen oftmals den Kopf der Nymphe auf dem Avers sowie das Pferd zuweilen mit Reiter auf der Rückseite. So wie die Silbermünzen seit der Mitte des 4. Jh. v. Chr. tragen auch die Bronzemünzen auf dem Revers eine die Prägestätte identifizierende Legende.
ABS