eMuseum
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Die Münzvitrine im Archäologischen Museum - OnLine
- 1. Die Münzsammlung des Archäologischen Museums der MLU
- 2. Die Münzvitrine OnLine
- 3. Griechische Münzen: Unteritalien und Sizilien
- 4. Griechische Münzen: Griechenland
- 5. Griechische Münzen: Kleinasien
- 6. Griechische Münzen: Königsprägungen
- 7. Münzen der Römischen Republik
- 8. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Nominalsystem
- 9. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Reichsprägung
- 10. Münzen der Römischen Kaiserzeit: Provinzialprägungen
- 11. Literatur
- 12. Impressum
Eulen aus Athen
Athen begann im 6. Jh. v. Chr. mit der Münzprägung und ist damit neben Ägina und Korinth eine der frühesten Städte im griechischen Raum, die die Innovation aus Kleinasien übernommen hat. Die Münzen Athens waren weithin anerkannt, worauf Funde im gesamten Mittelmeerraum und Imitationen der Gepräge hinweisen.
Vor Einführung der bekannten ›Eulen‹ prägte Athen zunächst sogenannte Wappenmünzen (550-520 v. Chr.). Die Benennung beruht auf der Annahme, diese Silbermünzen hätten mit ihren Motiven verschiedene athenische Familien repräsentiert. Auf den Vorderseiten zeigen sie unterschiedliche Bilder, während auf den Rückseiten ein Quadratum Incusum eingetieft ist. Sie wurden in zwei Nominalen emittiert und waren nach dem Fundaufkommen für den lokalen Handel bestimmt. Ab 525 v. Chr. werden die abwechselnden Motive von einem einem Gorgenenhaupt abgelöst, das auf die Göttin Athena zu beziehen ist. Dem Mythos nach soll Athena dem Helden Perseus geholfen haben, die Gorgo namens Medusa zu töten. Den Kopf übergab Perseus der Göttin, die ihn als übelabwehrendes Symbol an ihren Brustpanzer nähte. Die Rückseiten dieser silbernen ›Gorgomünzen‹ zeigen einen frontal dargestellten Pantherkopf in einem Quadratum Incusum.
Am Ende des 6. Jh. begann Athen schließlich die sogenannten Eulen zu prägen. Die Tetradrachme wurde zum Hauptnominal. Sie zeigen auf den Vorderseiten den behelmten Kopf der Göttin nach rechts und auf den Rückseiten eine Eule, das Begleittier Athenas, zusammen mit einem Olivenzweig und dem abgekürzten Stadtnamen Athens. An dieser Bildkomposition hielt Athen in vorrömischer Zeit fest und führte nur leichte Veränderungen durch. So erscheint nach den Perserkriegen ein Olivenkranz sowie ein florales Motiv auf dem Helmkessel der Athena und zwischen Eule und Olivenzweig auf der Rückseite wird eine Mondsichel hinzugefügt. Eine letzte Änderung in der bildlichen Darstellung Athenas erfolgte dann im 4. Jh. v. Chr.: das Auge wird jetzt realistisch im Profil dargestellt und das florale Motiv am Helm bekommt die Form des griechischen Buchstaben π.
Wie auch in anderen Städten üblich, prägte auch Athen nur im Notfall Goldmünzen. Im Zuge des Peloponnesischen Krieges wurde die Stadt von ihren Silberbergwerken im Laureion abgeschnitten und schmolz goldene Weihgeschenke von der Akropolis ein, um weiterhin Zahlungsfähig zu bleiben. Am Bildschema hat sich dabei nichts geändert.
Auch die hellenistischen und römischen Münzen Athens zeigen den Kopf ihrer Hauptgöttin auf den Vorderseiten. Während die Eule auf den hellenistischen Prägungen weiterhin auf den Reversen verbildlicht ist , zeigen die kaiserzeitlichen Münzen verschiedene Motive, die die Bedeutung Athens kommunizieren sollten.
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