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Einmal Athena, immer Athena – Die Münzprägung Athens in der Kaiserzeit

 

Die Münzprägung in Athen begann bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. unter der Tyrannis des Peisistratos. Die ersten Silbermünzen werden als sogenannte Wappenmünzen bezeichnet und waren für den lokalen Umlauf gedacht. Es folgten die ›Gorgomünzen‹, die dann um das Jahr 515 v. Chr. von den bekanntesten Prägungen Athens ersetzt wurden, die auf der Vorderseite die Göttin Athena und auf der Rückseite die Eule zeigen. An dieser Bildkomposition hält Athen fest und ändert im Laufe der Zeit nur Kleinigkeit. Dass die athenischen Münzen der archaischen und klassischen Zeit im Mittelmeerraum weithin anerkannt waren, belegen Münzfunde und auch Imitation z. B. in Ägypten.

In der römischen Kaiserzeit prägt Athen erst unter Kaiser Hadrian (117–138 n. Chr.) erneut Münzen. Die Wiederaufnahme nach ca. 150 Jahren wird mit einem erneuten Aufschwung unter Hadrian verbunden, der die Stadt dreimal besuchte und mehrere neue Großbauten in der Stadt errichten ließ. Wie andere Städte in den Provinzen prägte auch Athen nur Bronzemünzen und das in unregelmäßigen Abständen. Die zwei weiteren Prägephasen werden wie folgt zeitlich eingeordnet: a) unter den Kaisern Marc Aurel und Commodus (140/150–192 n. Chr.) und b) in der Regierungszeit des Gallienus (253–268 n. Chr.).

Eine genauere zeitliche Einordnung der kaiserzeitlichen Münzen Athens ist, da sie niemals den Kaiser auf dem Avers zeigen, nur schwer möglich. Münzen, die anstelle des Kaisers eine Gottheit, Personifikation oder einen Heros u. a. zeigen, werden als ›pseudoautonome Prägungen‹ bezeichnet und sind auch aus anderen Städten bekannt, insbesondere in der Provinz Asia. Auf den Reversen der athenischen Prägungen sind wichtige Gottheiten und Helden der Stadt, mythische Szenen, Gebäude oder sogar die Ansicht der Akropolis zu sehen.

Unser Exemplar in der Vitrine stammt aus der Zeit des Gallienus und zeigt auf der Rückseite das Standbild der Athena Parthenos. Diese fast 12 Meter hohe Statue aus Gold und Elfenbein stand im Parthenon auf der Akropolis und wurde von dem berühmten Bildhauer Phidias, der auch am Bau des Tempels beteiligt war, gefertigt.

 

Die mit der Stadt aufs engste verbundenen Motive sollen auf die Bedeutung Athens, ihrer Bewohner und deren Geschichte hinweisen.

 

EJH