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Stolze Künstler in Syrakus

 

 

 

Die um 733/2 v. Chr. von Korinth gegründete Kolonie Syrakus war die größte und bedeutendste Stadt auf Sizilien. Sie verfügte über zwei große Häfen, über die der lukrative Getreidehandel abgewickelt werden konnte und die staatliche Flotte beherbergt wurde. Unter der Herrschaft verschiedener Tyrannen gelang es Syrakus sich jahrelang den Angriffen fremder Eroberer zu widersetzen und die eigene Vormachtstellung auszubauen. Mit dem ständigen Gegner Karthago verbündete sich Syrakus schließlich im zweiten Punischen Krieg, was mit der Plünderung der Stadt durch Rom bestraft werden sollte. Dabei kam auch der berühmte Mathematiker und Ingenieur Archimedes ums Leben.

Syrakus prägte seit dem Ende des 6 Jh. v. Chr. Münzen in Gold, Elektron, Silber und Bronze, wobei die Goldmünzen zumeist mit Notzeiten in Verbindung gebracht werden können. Am Anfang stehen silberne Tetradrachmen nach attischem Standard, die auf der Vorderseite eine Quadriga und auf der Rückseite ein Quadratum incusum zeigen, das in der Mitte den kleinen Kopf der Quellnyphme Arethusa aufweist. Dieser nimmt späterhin das gesamte Münzrund ein und wird von 4 Delphinen umgeben, während über dem Viergespann auf der Vorderseite eine Nike erscheint – möglichweise ein Verweis auf errungene Siege bei den Olympischen Spielen. Quadriga und Arethusa standen synonym für Syrakus und dominierten die Silbermünzen bis zum Anfang des 4 Jh. v. Chr. Dabei gestalteten die Stempelschneider, vermutlich in Konkurrenz zueinander, die Frisur der Arethusa mit der Zeit immer aufwendiger. Einige dieser Künstler signierten stolz ihre Stempel, so wie im Falle der in Halle ausgestellten Dekadrachme, auf der sich der Künstler Euainetos verewigt hat.

AB