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Der Anfang vom Ende: der Antoninian

 

 

Nach der Begründung des Prinzipats 27 v. Chr. ist es erst Kaiser Caracalla (211–217 n. Chr.), der dem unter Augustus etablierten Nominalsystem eine neue Münze hinzufügt. Es ist ein Doppeldenar, den Marcus Aurelius Antoninus, der offizielle Name des Kaisers, zur Stabilisierung des Reichs um 215 n. Chr. einführt. Allerdings entsprach er nicht tatsächlich 2 Denaren, sondern wog nur das 1,5 fache des Denars. 

Die heutige Bezeichnung Antoninian leitet sich vom offiziellen Namen des Kaisers ab. Erkennbar ist er durch die Strahlenkrone, die der Kaiser auf den Vorderseiten der Münzen trägt. Bei den Kaiserfrauen ist unterhalb der Büste eine Mondsichel angegeben.  Zudem hat der Antoninian einen größeren Durchmesser als der Denar.

Die Finanzlage des römischen Reiches wurde im 3. Jh. n. Chr. immer prekärer. Der Soldatensold wurde um 100% angehoben und auch ansonsten musste der Staat enorme Summen zahlen: als Schutzgeld vor den Goten, Substitutionen an die Germanen und Lösegelder an die Perser u. a. m. Diese sich zur Finanzkrise entwickelnde Situation ist sehr gut an Gewicht und Feingehalt des Antoninians zu beobachten. Eingeführt wurde dieser mit einem hohen Anteil an Silber und mit einem Gewicht von ca. 5,5 g. Um 270 n. Chr. bestand er nur noch aus 5% Silber, war also eher eine Bronzemünze mit einem silbernen Überzug. Am Ende des 3. Jh. n. Chr. wurde der Antoninian schließlich durch den Follis (294 n. Chr.) ersetzt.

Die Abwertung des Antoninians und die nachfolgende Münzreform spiegeln die tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider, denen das Römische Reich im 3. Jh. n. Chr. gegenüberstand. Die ständige Notwendigkeit, große Summen für militärische und diplomatische Zwecke auszugeben, führte zu einer schrittweisen Entwertung der Währung. Dies wiederum trug zur allgemeinen Wirtschaftskrise bei, die das Reich in dieser Zeit erlebte.

FM