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Fliegende Pferde in Korinth

 

Die Stadt Korinth liegt an einer Landenge, die das griechische Festland und die Peleponnes verbindet. In der Antike spielte die Stadt durch ihre handelspolitisch günstige Lage eine bedeutende Rolle, da sie neben der Landverbindung zur Peleponnes auch eine Scharnierfunktion zwischen Unteritalien/Sizilien und Ionien (Türkei) einnahm. So erlebte Korinth im 7. und 6. Jh. v. Chr. eine Blütezeit, die bis zur Mitte des 6. Jh. v. Chr. andauern sollte, d. h. bis zum Aufstieg Athens.

Kennzeichnend für die Münzen Korinths und ihrer Kolonien, wie etwa Leukas oder Ambrakias, ist die Darstellung des Pegasos auf den Vorderseiten. Dieser wird auf den Mythos bezogen, nach dem der Held Bellerophon das geflügelte Pferd in der Nähe Korinths gezähmt haben soll. Unterhalb des Pegasos ist ein Koppa dargestellt, das auf Korinth als Prägeort hinweist. Auf den Rückseiten der frühesten Münzen findet sich ein Quadratum Incusum. Ab ca. 515 v. Chr. wird dann der Kopf Athenas dargestellt. Auch die Göttin lässt sich mit dem Mythos um Bellerophon in Verbindung bringen, denn Athena soll ihm bei der Zähmung des Pegasos geholfen haben. Mit dem Auftreten der Göttin auf den Rückseiten der Gepräge gehen auch Veränderungen der Pegasosdarstellung einher, so dass heute 23 verschiedene Typen unterschieden werden können. Dabei erlauben die Untersuchung von Überprägungen sowie die Analyse von Hortfunden eine zeitliche Einordnung der Münzen.

In der Klassischen Zeit änderte sich um 480 v. Chr. zunächst das Aussehen Athenas auf den Reversen. Nach einer Prägepause zwischen ca. 430 v. Chr. und der Wende vom 5. zum 4. Jh. v. Chr. folgt eine weitere Änderung. Der korinthische Helm der Athena weist einen Nackenschutz auf. Darüber hinaus finden sich neben dem Kopf der Göttin zahlreiche Beizeichen und Buchstaben, die auf Veränderungen in der Kontrolle der Prägestätten hinweisen.

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