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Die Münzprägung der Griechen

Während der Beginn der Münzprägung in Kleinasien um die Mitte des 6. Jh. v. Chr. datiert werden kann, sind die ersten Münzen in den Städten des griechischen Festlandes, auf den Inseln der Ägäis und im makedonisch-thrakischen Raum erst in der 2. Hälfte des 6. Jh. v. Chr. geprägt worden.

Griechische Edelmetallmünzen wurden nach verschiedenen Nominalen emittiert. Dabei spielte die Drachme eine besondere Rolle, die innerhalb eines Systems vervielfacht oder geteilt werden konnte. Das Gewicht eines Nominals konnte sich jedoch je nach Region unterscheiden, da den Systemen verschiedene Münzfüße zugrunde lagen. Der verbreitetste Münzfuß war der euböisch-attische, den z. B. Athen und auch Alexander d. Gr. verwendet haben.

Das Prägerecht oblag in der Regel autonomen Gemeinwesen oder Herrschern. Dabei gaben sich die Städte durch unterschiedliche Motive auf den Münzen zu erkennen. So erscheint z. B. auf den frühen Elektronprägungen Phokaias eine Robbe (gr. phoke), die als sprechendes ›Wappen‹ auf den Prägeherrn verweist. Athen indes zeigt nahezu durchgängig das Bild ihrer Hauptgöttin Athena als identitätsstiftendes Motiv aus ihren Münzen. Ab dem 6. Jh. v. Chr. konnten diese Bilder auch von erklärenden Umschriften begleitet werden. Diese finden sich ebenfalls auf Geprägen hellenistischer Könige, die zuweilen auch ihr eigenes Bild auf den Münzen darstellen ließen.

Das Hauptmetall für die Münzprägung in Griechenland war Silber. Gold wurde in der Regel nur zu Notzeiten geprägt. In der 2. Hälfte des 5. Jh. v. Chr. kamen erst in Italien und ab dem Ende des 5. Jh. v. Chr. dann im gesamten Mittelmeerraum die Prägung von Bronzemünzen auf. Diese waren im Gegensatz zu den kleinen Edelmetallprägungen handlicher und dienten als Zahlungsmittel im Alltag auf dem Markt.

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